Persönliche Überlegungen.
Letztens wurde ich von einer Schülerin gefragt, wie das zusammenpasst – das Wirtschaftsstudium und Yoga. Die Frage habe ich mir selbst auch schon häufig gestellt und nahm sie zum Anlass, meine Gedanken hier niederzuschreiben.
In einer Welt, die oft von Dualismen geprägt ist, mag es auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, wie scheinbar gegensätzliche Wege und Interessen miteinander verschmelzen können. Doch für mich, als Absolventin einer Lateinmatura, die Wirtschaft studierte, nun als Führungskraft im Human Resources Bereich tätig ist und gleichzeitig als Yogalehrerin arbeitet, ist die Kombination meiner Leidenschaften nicht nur harmonisch, sondern auch bereichernd. In diesem Blogbeitrag möchte ich darüber sprechen, wie meine spirituelle Reise und mein beruflicher Werdegang sich gegenseitig ergänzen und wie die Yogaphilosophie meinen Führungsalltag bereichert.
Als Absolventin einer Lateinmatura war ich schon früh von Philosophie und spirituellen Fragestellungen fasziniert. Diese Interessen fanden schliesslich, nach dem Wirtschaftsstudium und dem Berufseinstieg im HR, ihren Ausdruck in meiner Entscheidung, Yogalehrerin zu werden und mit Sun and Moon Yoga einen Raum für spirituelle Praxis und persönliche Entwicklung zu schaffen.
Während meines Wirtschaftsstudiums lernte ich verschiedene Bereiche der Ökonomie kennen. Für mich war schnell klar, dass ich im Bereich von Personalmanagement arbeiten möchte, weil mich die Verschmelzung der betriebswirtschaftlichen und psychologischen Themen interessierte.
Lange Zeit hatte ich einerseits die Interessen im Bereich der «Wirtschaft» und meine Hobbies im spirituellen Bereich. Ich sah das lange als getrennte Welten an. Mit der Zeit wurde mir jedoch klar, dass meine beiden Leidenschaften, die scheinbar so unterschiedlich waren, tatsächlich viele Parallelen aufwiesen. Die Yogaphilosophie lehrte mich, Achtsamkeit, Mitgefühl und Authentizität zu kultivieren - Qualitäten, die sich auch im Bereich des HR als äusserst wertvoll erwiesen.
Eine der wichtigsten Lektionen, die ich aus dem Yoga in meinen Führungsalltag übertragen konnte, war die Kunst der Achtsamkeit – im Moment sein. In einer hektischen Arbeitsumgebung ist es leicht, sich von Stress und Druck überwältigen zu lassen, was sich negativ auf die Unternehmenskultur und die zwischenmenschlichen Beziehungen auswirken kann. Durch regelmässige Praktiken der Achtsamkeit, sei es durch Meditation, Yoga, Atemübungen oder auch bewusstes Zuhören, kann ich eine Atmosphäre der Ruhe und Gelassenheit schaffen, die es meinen Mitarbeitenden und Kolleg*innen ermöglicht, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Ein weiterer Bereich, in dem die Yogaphilosophie den Führungsalltag bereichert, ist die Betonung von Authentizität und Mitgefühl. Als Führungskraft ist es wichtig, nicht nur Ziele zu setzen und Leistung zu fordern, sondern auch eine unterstützende und fördernde Rolle einzunehmen. Indem ich den Prinzipien des Yoga folge und meine Handlungen mit Mitgefühl und Einfühlungsvermögen lenke, kann ich eine Vertrauensbasis mit meinen Teammitgliedern aufbauen und eine Kultur des Respekts und der Zusammenarbeit fördern.
Auf der persönlichen Ebene bin ich überzeugt, dass meine Yogapraxis mich zu einer ausgeglicheneren Führungskraft und Arbeitskollegin macht. Sie gibt mir auf körperlicher Ebene Energie, Durchhaltevermögen und tut mir einfach gut. Auf der geistigen Ebene kann ich von den verschiedensten Yogaelementen ebenfalls sehr viel mitnehmen im Umgang mit mir und meinen Gedanken sowie im Umgang mit Herausforderungen am Arbeitsplatz. Sie lehrt mich Disziplin, Geduld, wie ich mich in hektischen Situationen erden kann, nicht zu viel zu interpretieren, nicht zu bewerten und (vor)verurteilen. Dies wirkt sich in vielen Situationen positiv aus – sowohl auf mich als auch auf mein Umfeld.
Insgesamt hat die Integration meiner spirituellen Praxis in meinen beruflichen Werdegang nicht nur zu einem persönlichen Wachstum geführt, sondern auch meine berufliche Leistungsfähigkeit gesteigert. Die Yogaphilosophie hat mir geholfen, eine tiefere Verbindung zu mir selbst und zu anderen herzustellen, was sich positiv auf meine Fähigkeit auswirkt, als Fach- und Führungskraft zu inspirieren und zu motivieren.
In einer Welt, die oft von Hektik und Stress geprägt ist, halte ich es für entscheidend, einen Raum für Spiritualität und Achtsamkeit zu schaffen, sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Leben. Denn letztendlich liegt in der Vereinigung von scheinbar gegensätzlichen Elementen die wahre Harmonie und Erfüllung. Auch kann man wieder den Zusammenhang zu meinem Namen «Sun and Moon Yoga» herstellen.
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